Lange Zeit wurde Küchengeständen aus Holz nachgesagt, sie seien unhygienisch. Bakterien und Keime würden sich auf Holzbrettchen und Co. schneller vermehren und lange anhaften. Aber stimmt das überhaupt? Schneidebretter und andere Gegenstände aus Holz, insbesondere aus Olivenholz sind aus vielfältigen Gründen sehr beliebt. Sie sehen durch ihre Maserung sehr ansprechend aus und verströmen gleichzeitig einen rustikalen und natürlichen Charme. Küchengestände aus Olivenholz haben allerdings noch einen weiteren Vorteil – sie haben antibakterielle Eigenschaften und sind somit besonders hygienisch.
Olivenholz hat antibakterielle Eigenschaften
Der Lebensmittelbiologe Dr. Dean O. Cliver von der University of California im kalifornischen Davis, untersuchte in den 1990er Jahren die hygienischen Eigenschaften von Schneidebrettern aus unterschiedlichen Materialien. Dabei fand er heraus, dass Olivenholz über natürliche antibakterielle Eigenschaften verfügt. Das Holz ist nicht nur sehr robust, sondern durch seine natürliche Zusammensetzung auch antibakteriell. Verantwortlich dafür, sind unter anderem die ätherischen Öle, die im Olivenholz vorkommen.
Schneidebretter aus Olivenholz und Kunststoff im Vergleich
Im Rahmen einer Studie untersuchten Dr. Cliver und Nese O. Ak, seine Kollegin, das Wachstum von E.Coli-Bakterien, Salmonella und anderen schädlichen Bakterien auf Schneidebrettchen aus verschiedenen Materialien. Davon bestanden zehn Brettchen aus unterschiedlichen Hölzern und jeweils vier aus Kunststoffen und Hartgummi.
Bisher glaubte man, dass Schneidebretter aus Kunststoff hygienischer sein müssten. Die Studie sollte Aufschluss darüber bringen, wie man Holzbrettchen am besten reinigt, damit sie bei der Verwendung gesundheitlich unbedenklich sind.
Auf Küchengeständen können nämlich verschiedene Bakterien wie Salmonellen entstehen, die gefährliche Magen-Darm-Erkrankungen zur Folge haben können. Wenn auf einem Brettchen rohes Fleisch geschnitten wird und das gleiche Brett später noch mal für andere Lebensmittel verwendet wird, die nicht gekocht oder gebraten werden wie beispielsweise Salat, können schädliche Bakterien und Keime entstehen. Diese können dann beim Verzehr des Salates in den menschlichen Körper aufgenommen werden.
Holzbretter wurden anhand von Salmonella-Bakterien überprüft
Die Forscher waren sehr überrascht, als sie Salmonella Bakterien auf die Holzbrettchen auftrugen und bereits Minuten später überhaupt keine Bakterien mehr auf der Oberfläche nachweisen konnten. Auf den Brettern aus Kunststoff hingegen, überlebten die Bakterien. Schlimmer noch, sie vermehrten sich! Neue Bretter aus Kunststoff ließen sich zwar nach der Benutzung leicht reinigen und desinfizieren. Gebrauchte Kunststoffbrettchen hingegen weisen oftmals Kratzer auf. Darin können sich die Bakterien festsetzen, sodass sie sich weiter vermehren und die Brettchen durch eine herkömmliche Reinigung nicht mehr keimfrei werden können.
Brettchen aus Olivenholz verhalten sich stets gleich. Es spielt dabei keine Rolle, ob sie Kratzer oder Einschnitte aufweisen. Alte Holzbrettchen verhalten sich genauso antibakteriell wie neue Bretter.
Warum ist Olivenholz antibakteriell?
Wie genau die antibakterielle Funktion hervorgerufen wird, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Verantwortlich dafür dürften jedoch die Struktur des Holzes und die chemischen Eigenschaften, wie die ätherischen Öle sein.
Zudem ist Holz hygroskopisch. Es ist also dazu in der Lage, Feuchtigkeit zu binden. Bakterien benötigen jedoch Feuchtigkeit, um Überleben zu können. Das Holz entzieht ihnen also das nötige Wasser. Darüber hinaus enthält Olivenholz antibakteriell wirksame Inhaltsstoffe, wie ätherische Öle.
Ob alte oder neue Schneidebretter oder andere Küchengestände aus Olivenholz, sie bleiben dauerhaft antibakteriell. Das Holz des Olivenbaumes bietet zudem noch weitere Vorteile. Es ist extrem hart, schimmelfrei, abriebfest und sogar säurebeständig. Wer in Produkte aus Olivenholz investiert, wird also lange Zeit Freude daran haben.