Viele Länder haben ihre ganz eigenen traditionellen Bräuche, die auf Europäer sehr außergewöhnlich erscheinen mögen. Auch in Afrika gibt es viele Gewohnheiten und Bräuche im Alltag, aber auch für Feste wie Weihnachten.
Weihnachten in Afrika
Die afrikanischen Weihnachtstraditionen ähneln denen in Deutschland. Allerdings ist hierzulande zu Weihnachten Winter und mit etwas Glück können wir uns sogar auf Schnee freuen. In den meisten afrikanischen Ländern hingegen ist zu Weihnachten Sommer.
In Kenia wird ebenfalls ein Weihnachtsbaum geschmückt. Die Engländer brachten diesen Brauch in der Kolonialzeit nach Kenia. Statt die Häuserfassaden mit blinkenden Lichterketten zu verzieren, werden die Häuser und Kirchen mit kunstvollen Papierdekorationen, Luftballons und Bändern geschmückt. Einige Häuser werden auch mit Blumen geschmückt.
Die Menschen in Kenia verbringen die Weihnachtszeit gemeinsam mit ihren Familien und zwar in den Dörfern, in denen sie geboren wurden. Statt einer Weihnachtsgans oder einen Truthahn, essen die Kenianer jedoch lieber Grillfleisch vom Schaf, Rind, Huhn oder der Ziege. Es wird mit dem sogenannten Chapati serviert. Dabei handelt es sich um ein Fladenbrot.
Am 24. Dezember findet außerdem die Mitternachtsmesse statt. Dort wird gesungen und die Menschen wünschen sich gegenseitig ‚Heri Ya Krismasi‘. Das ist Swahili und bedeutet ‚Frohe Weihnachten‘.
Weihnachten in Uganda
In Uganda verziert man die Straßen mit Lichterketten. Die meisten Menschen in der Region sind arm, weshalb sie sich nichts schenken und wenn sie untereinander Geschenke austauschen, dann Lebensmitteln wie Fleisch oder Zucker.
In Uganda verzehren die Menschen im Alltag vor allem auf dem Land überwiegend Bananen und Bohnen, die sie selbst geerntet haben. Zu Weihnachten gibt es dann ein leckeres Festtagsessen mit Kartoffeln oder Reis und Rindfleisch oder Hühnchen.
Auch in dieser Region geht man am 24. Dezember in die Kirche und trägt die schönste Kleidung, die man besitzt. Die Frauen kleiden sich für diesen Anlass besonders bunt. Außerdem tragen sie Turbane.
Weihnachten in Südafrika
Am 25. Dezember zum Morgen verzehren die Südafrikaner ein großes Festtagsmahl. Dazu treffen sie sich auf der Terrasse oder im Garten. Zudem machen sie sich gegenseitig Geschenke. Zum Festtagsmahl darf gegessen werden, was gefällt. Beliebte Gerichte zu Weihnachten sind zum Beispiel:
- Meeresfrüchte
- Truthahn
- Glasierter Schinken
Abends treffen sich viele Menschen bei einer ‚Carols by Candlelight‘-Feier. Dort singen sie in Gruppen Weihnachtslieder, die von einem Chor oder einem Orchester begleitet werden.
Traditionelle Gewohnheiten abseits von Weihnachten
Aber auch abseits von Weihnachten haben die Afrikaner viele traditionelle Gewohnheiten. Während man hierzulande manchen älteren Menschen sanft auf die Schulter klopft, ist dies in Afrika nicht erlaubt.
In Deutschland meidet man es häufig, anderen Menschen zur Begrüßung die Hand zu geben. In Ghana gehört es zum guten Ton, sich bei der Begrüßung die Hand zu schütteln. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sein Gegenüber mag oder nicht. Außerdem fragt man den anderen, wie es ihm geht.
In den meisten Ländern Westafrikas gilt die linke Hand als unrein. Aus diesem Grund darf man mit der linken Hand keine Gegenstände annehmen oder geben.
Als Gast darf man nicht ablehnen, wenn einem etwas zu Essen oder zu Trinken angeboten wurde. Das wäre unhöflich. Auf Mauretanien isst man immer mit jemandem zusammen. Die Frauen und Männer essen getrennt voneinander. Alle essen zusammen aus einem Gefäß. Die Speise darf nur mit der rechten Hand berührt werden.
Nach dem Essen gibt es dann einen Grünen Tee, der mit Pfefferminze gewürzt ist. Dabei handelt es sich um ein Teeritual. Der erste Tee wird sehr bitter getrunken. Der zweite Tee wird etwas gesüßt und der dritte Tee wird sehr süß getrunken.
Wer seinen Urlaub in Afrika verbringt, sollte diese Traditionen und Bräuche achten und respektieren!