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Glauben und Religionen in Afrika

In Afrika sind verschiedene Glauben und Religionen vertreten. Die Afrikaner sind sehr gläubig. Neben dem Christentum, dem Judentum und dem Islam sind dort noch viele weitere Religionen vertreten, zu denen zum Beispiel auch noch alte afrikanische Religionen zählen. Diese wurden jedoch teilweise durch neuere Glaubensgemeinschaften in den Hintergrund gedrängt. Verschwunden sind sie jedoch bis heute nicht.

Der afrikanische Ahnenkult

In Afrika wird auch heute noch der Ahnenkult gepflegt. Dabei werden die verstorbenen Stammesahnen verehrt. Im Glauben tauchen sie als gute Geister auf. Sie können jedoch auch, je nach Situation, als böse erlebt werden. Da man in Afrika nicht nur an gute, sondern auch an böse Geister glaubt, ist dort der Exorzismus immer noch existent und wird sogar noch durchgeführt.

Die Bwiti Religion

Die Bwiti Religion ist vor allem noch in Gabun und in Kamerun vertreten. Sie ist eine Kombination aus unterschiedlichen Religionen, die zu einer Religion verschmolzen sind. Bei dieser Glaubensrichtung wurden Naturreligionen wie der Ahnenkult und das Christentum zusammengeführt.

Wer Anhänger der Bwiti Religion werden möchte, muss die sogenannte Ibogawurzel einnehmen. Hierbei handelt es sich um ein Hundsgiftgewächs, dass in einer gesundheitsschädlichen Menge eingenommen werden muss. Die Wurzel schmeckt sehr bitter. In geringen Dosen ist sie ungefährlich und wirkt, wenn man sie zerkaut aphrodisierend. Bei einer hohen Dosierung, wie sie der Bwiti Glaube vorschreibt, kann der Verzehr der Ibogawurzel Visionen auslösen. Zudem führt die Wurzel zu starker Übelkeit mit häufigem Übergeben. Dieses Ritual ist sehr kräftezehrend. Nur wer sich diesem Ritual hingibt, beweist, dass er stark genug für die Bwiti Religion ist.

Hexen und Zauberer in Afrika

Einige Afrikaner glauben an Hexen und Zauberer. Hexen und Zauberer machen sich ihr Wissen über Naturheilkräuter und deren Heilkräfte zunutze. Einige davon nehmen sogar Kontakt zu Geistern auf. Die Menschen haben Angst vor Hexen und Zauberern, da sie nicht wissen, wofür sie ihre Gabe nutzen. Aus diesem Grund ist die Hexenjagd in Teilen Afrikas auch heute noch verbreitet. Hexenjagden werden unter anderem in der Dominikanischen Republik, Nigeria, Südafrika und Tansania durchgeführt.

Viele Glaubensrichtungen werden in Afrika zu einer Religion zusammengefasst

Viele der verschiedenen Glaubensrichtungen werden in Afrika zu einer zusammengefasst, sodass daraus eine neue Religion entsteht. Viele Naturreligionen werden zum Beispiel mit dem Christentum zusammengeführt. Dadurch soll vermieden werden, dass Kriege wegen des Christentums aufkommen.

Außerdem soll durch diese Vorgehensweise die alte Religion nicht vergessen werden. Der Islam wird ebenfalls häufig mit den Naturreligionen zusammengelegt. Die zusammengeführten Religionen werden auch als synkretistische Religionen bezeichnet. Bei einigen dieser Religionen ist es jedoch nicht sicher, ob wirklich der christliche Glaube verfolgt wird. Dies ist zum Beispiel bei den Mami Wata oder dem Nkabah Glauben ungewiss. Diese Glaubensrichtungen sind überwiegend im Kongo und in Westafrika verbreitet.

Der Glaube an höhere Wesen

Bei den meisten traditionellen afrikanischen Religionen glauben die Menschen an ein höheres Wesen und verschiedene Götter, die diesem Wesen untergeordnet sind. Das höhere Wesen wird von einem Totem begleitet. Das Totem ist ein Lebewesen aus der Tierwelt, das als dieses höhere Wesen angesehen wird. Das Totem verehren die Afrikaner als höheres Wesen oder als Gottheit.

Die untergeordneten Götter sind Götter des alltäglichen Lebens. Sie wirken sich also auf den Alltag der Menschen aus. Das höhere Wesen hingegen beherrscht die untergeordneten Götter, jedoch nicht den Alltag der Menschen.

In Afrika wird bis heute Voodoo praktiziert

Der Voodoo-Glaube existiert bereits seit vielen hunderten von Jahren als Religion in Westafrika. Er wird überwiegend nur noch in Benin, Ghana und Togo praktiziert. In Benin ist Voodoo die Hauptreligion.

Voodoo setzt sich aus Elementen verschiedener Religionen zusammen und bedeutet Geist oder Gottheit. Teile der islamischen, indischen, katholischen und afrikanischen Glaubensrichtungen sind in den Voodoo mit eingeflossen. Beim Voodoo geht es darum, in eine Trance zu gelangen und Geister und Gottheiten zu beschwören. Die Rituale werden in einer genauen Abfolge durchgeführt. Sie müssen an bestimmten Tagen und in bestimmten Monaten durchgeführt werden.

Der oberste Voodoo-Gott ist Bondye. Dabei handelt es sich um den ‚lieben Gott‘. Bondye unterliegen einige andere Gottheiten und Loas, die im Rahmen des Voodoo-Kultes ebenfalls verehrt werden. Eine geschlossene Voodoo-Gemeinschaft, wie eine Kirche, gibt es jedoch nicht. Die Voodoo-Gläubigen schließen sich meistens zu kleinen Gruppen zusammen und verehren dann einen oder mehrere Voodoo-Gottheiten.

Der afrikanische Voodoo hat kaum etwas mit den weltweit bekannten Voodoo-Puppen zu tun. Sie entstanden zu Zeiten der Sklaverei aus der Not heraus, da es den Sklaven verboten war, einen Glauben zu haben. Die Gläubigen schnitzten sich dann eine Gottheit aus Holz oder sie nähten sie aus Stoff.

In Afrika geht der Trend wieder zu den Wurzeln zurück, sodass immer mehr Menschen wieder zum Voodoo-Glauben zurückfinden und wieder an die Götter des Voodoo glauben.

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