Als Khoisan wird eine Menschengruppe von etwa 100.000 Menschen bezeichnet. Diese werden aufgeteilt in die Khoi-Khoi und die San. Wie viele Menschen der Khoisan den Khoi-Khoi oder San zugeordnet werden können, ist bisher unbekannt. Die Khoisan oder auch Khoi-San geschrieben, sind das älteste Volk der Welt.
Die Khoisan leben überwiegend in Angola, Botswana, Namibia und Südafrika. Die Menschen des Stammes sprechen die Klicksprache, die sich durch Klick- und Schnalzlaute auszeichnet.
Bei den Khoisan wird zwischen den Menschen, die Vieh halten und denen, die kein Vieh halten unterschieden. Khoisan, die eine Viehhaltung betreiben, nennt man Khoikhoi. Die San hingegen haben keine Tiere. Die Khoisan gelten somit als wohlhabender als die San, die zu den Sammlern gehören. Das Sammeln gilt als niedere Tätigkeit. Somit ist die Viehzucht oder Viehhaltung im Volk höher angesehen.
Südafrika – Die Wiege der Menschheit
Die San gelten als die ältesten und somit ersten Bewohner Südafrikas. Weil die San älter als alle anderen Volksgruppen sind, wird Afrika auch als die Wiege der Menschheit bezeichnet. Die San sind die Ureinwohner Afrikas. Sie sind Jäger und Sammler und leben seit jeher im Einklang mit der Natur. Heute leben die San vor allem in der Kalahari Halbwüste. Sie erstreckt sich über Botswana, Namibia bis hin nach Südafrika.
Untergruppen der San
Aus dem Volk der San entwickelten sich weitere Untergruppen. Sie lebten ebenfalls wie das ursprüngliche San-Volk als Nomaden, hielten jedoch auch Vieh. Diese Gruppe bezeichnete sich selbst als Khoikhoi. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Begriff ‚Menschen-Menschen‘ oder ‚richtige Menschen‘. Ihre Vorfahren bezeichneten die Khoikhoi als San, was in Deutsche übersetzt ‚Außenseiter‘ bedeutet. Die Khoikhoi wanderten in Richtung der Küste ab. Die San hingegen blieben im Landesinneren.
Wer sind die Hottentotten?
Die Khoikhoi bezeichneten ihre Vorfahren also als San und somit als Außenseiter. Die Niederländer und die Engländer siedelten in Südafrika an und fanden ebenfalls uncharmante Bezeichnungen für die Khoikhoi. Sie wurden von den Niederländern als ‚Hottentotten‘ bezeichnet. Es wird vermutet, dass die Niederländer den Namen von der Klicksprache ableiteten, die für die Europäer an ein Stottern erinnern könnte. In Afrikaans sagt man zum Stottern ‚hottentots‘. Die San hingegen wurden als ‚Bushmen‘ bezeichnet.
Politisch inkorrekt
Heute versuchen wir eigentlich keine Volksgruppe zu beleidigen. Da es jedoch keine anderen Bezeichnungen für die afrikanischen Volksgruppen gibt, wird auch heute noch von den Khoisan, Khoikhoi, San und Bushmen gesprochen. Ein schwieriges Thema sind dabei vor allem die Bezeichnungen Bushmen und San.
Es wird darüber diskutiert, welcher Begriff für die Volksstämme politisch korrekt ist. Bisher gibt es jedoch noch keine Lösung. In Südafrika ist San die offizielle Bezeichnung. Die Volksgruppen selbst haben keine Bezeichnung für ihre Gruppe. Bezeichnungen für Menschengruppen sind somit grundsätzlich niemals politisch korrekt, da sie die Menschen dazu verleiten, anderen Gruppen eine Bezeichnung zuzuweisen. Ein Mensch ist eben immer ein Mensch, egal welcher Gruppe er angehört.
Wie leben die San heute?
Die meisten San arbeiten auf Farmen als Angestellte. Nur noch sehr wenige San führen das traditionelle Leben als Jäger und Sammler. Dies liegt unter anderem daran, dass der Volksgruppe immer wieder Ländereien von der Regierung genommen werden.
Die San sind außerdem bekannt, für ihre magisch anmutenden Höhlenmalereien. Der Stamm zeichnet sich durch eine sehr reichhaltige Kultur aus. In Botswana und Namibia kann man auch heute noch die schönen Höhlenmalereien bewundern.