Die sogenannten Himba, werden auch als das rote Volk bezeichnet. Es leben etwa 15.000 Himba im Nordwesten Namibias, im Kaokoveld. Die Himba sind ein Hirtenvolk, das von ihren Rinder- und Ziegenherden lebt. Wo das Volk genau lebt, ist immer abhängig von der Jahreszeit. Je nach Jahreszeit müssen die Menschen, zusammen mit ihren Herden, an unterschiedliche Weideplätze und Wasserstellen übersiedeln.
Das Schönheitsideal der Himba
Schönheit wird bei den Himba großgeschrieben. Die Frauen des Stammes verbringen jeden Tag sehr viel Zeit mit der Pflege ihres Körpers. Sie cremen sich mit einer Creme, die aus ranzigem Butterfett und Ockerfarbe hergestellt wird, ein. Dadurch glänzt die Haut rötlich, weshalb die Himba auch als das rote Volk bezeichnet werden.
Die Paste kann jedoch auch aus gemahlenem Roteisenstein und Vaseline oder aus Ziegenmilch hergestellt sein. Traditionell wird die Paste aus Butterfett oder Ziegenmilch und Roteisenstein angerührt. Die Himba legen außerdem sehr viel Wert auf ihre Kleidung, die Haare und ihren Schmuck. Die Frauen reiben nicht nur ihren Körper mit der Paste ein, sondern auch die Haare. Die rote Farbe ist nicht nur das Schönheitsideal der Himba. Die Paste schützt die Haut außerdem vor der Sonne.
Wie kleiden sich die Himba?
Die Himba-Frauen tragen für gewöhnlich einen Lendenschurz aus Kalbsleder. Außerdem tragen sie sehr auffälligen Schmuck, am Hals und den Hand- und Fußgelenken. Die Haare werden geflochten und zeigen den Stand der Frau in der Gemeinschaft an.
Durch den Tourismus lernen die Himba immer mehr die westliche Kultur kennen. Aus diesem Grund kleiden sich manche Himba-Männer auch gerne mit westlicher Kleidung, die sie von Touristen geschenkt bekommen haben, wie zum Beispiel Fußballtrikots. Die Kinder freuen sich sehr über Gastgeschenke wie Brot, Zucker, Mehl, Süßigkeiten, Stifte und Vaseline.
Das Feuer, das niemals erlischt
Die Himba sind mit dem Volk der Herero verwandt. Sie sprechen die gleiche Sprache. Wie bei den Herero ist es auch bei den Himba üblich, den Ahnenkult zu pflegen. Das rote Volk kümmert sich zum Beispiel täglich um das sogenannte Okuruo – das heilige Feuer. Dieses Feuer darf niemals erlöschen. Es ist für den Kral von größter Bedeutung. Der Älteste des Volkes nimmt über das Feuer Kontakt mit den Ahnen auf und bringt Opfer über das Feuer zu den Göttern und Ahnen. Dafür erhält er Rat und Hilfe oder beichtet Fehler.
Bisher schaffen es die Himba noch ihren traditionellen Lebensstil zu bewahren. Allerdingst wird die Kultur der Himba durch den unkontrollierten Tourismus in ihrem Lebensraum zunehmend bedroht.