In Zentral Tansania leben etwa noch 700 Menschen, die dem Stamm der Hazda angehören. Die Hazda sind auch unter anderen Namen bekannt wie:
- Hadzabe
- Hadapi
- Kndiga
- Tindiga
- Wakindiga
- Kangeju
Die Hazda leben in Tansania, auf einem Gebiet von etwa 1.500 km². Ihr Lebensraum erstreckt sich vor allem auf das Südende des Eyazi-Sees. Sie leben außerdem am Yaeda-Sumpf, im Mbulu-Hochland und im Bereich des Dorfes Mang’ola. Die Hazda sprechen eine Klicksprache, die den Khoisan-Sprachen ähnelt. Dennoch entwickelte sich die Sprache der Hazda unabhängig von anderen Sprachen.
Sind die Hazda, die ältesten Menschen der Geschichte?
In der Olduviai-Schlucht, die in der Nähe des Lebensraums der Hazda liegt, wurde pleistozäne Fossilien gefunden, die etwa 2,5 Millionen Jahre alt sind. In dieser Region soll auch der Homo habilis gelebt haben.
Rein genetisch betrachtet tragen die Hazda eine der ältesten Abstammungslinie der Menschheit in sich. Heutzutage leben die Hazda zwar eher modern, dennoch haben sie bis vor gar nicht allzu langer Zeit noch Steinwerkzeuge verwendet. Die Hazda leben trotz Beeinflussung der modernen Zeit immer noch relativ traditionell.
Die Hazda beschaffen sich ihre Nahrung selbst
Die Hazda verbringen heute noch täglich etwa zwei Stunden damit, Nahrung zu beschaffen. Sie verzehren unter anderem Knollen und Früchte des Affenbrotbaumes sowie essbare Blätter und Beeren. Sie essen außerdem vergleichsweise wenig Wildfleisch und Honig. Der Anteil an Fleisch und Honig macht etwa 20 Prozent der Ernährung aus.
Im Jahr 2017 wurde die Darmflora der Menschen untersucht. Es wurde herausgefunden, dass die Hazda über ein vielseitigeres Mikrobiom verfügen als Menschen der westlichen Welt. Dies könnte unter anderem daran liegen, weil die Menschen sich je nach Regen- und Trockenzeit unterschiedlich ernähren.
Die Hazda zählen zu den Jägern und Sammlern. Sie verzehren somit immer komplette Früchte und auch Tiere. Zunächst verzehren sie die Innereien, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Die Menschen beziehen ihre Nahrung bis hin in die Serengeti. Allerdings ist dort das Jagen verboten. Für die Behörden stellt die Situation der Hazda jedoch ein Sonderfall dar, weshalb sie die Jagd dulden und keine Strafen verhängen. Die Jagd wird meist mit Pfeil und Bogen durchgeführt und teilweise auch mit Fallen.
Die Hazda müssen keine Steuern bezahlen
Die Hazda sind der einzige Stamm in Tansania, der keine Steuern bezahlen muss. Die Region hat zudem im Oktober 2011 die Landrechte der Menschen anerkannt und ihnen eine Eigentumsurkunde ausgestellt. Davor lebten die Hazda in ständiger Bedrohung durch die Behörden.
Durch die Ausstellung der Eigentumsurkunde wollten die Behörden verhindern, dass die letzten Jäger und Sammler des Landes nicht dadurch vertrieben werden, weil das Land verkauft wird oder für andere Zwecke eingesetzt wird.
Wenn Sie möchten, können Sie die Hazda sogar besuchen. In Mangola bieten einige Unternehmen, die geführte Safaris anbieten, den Besuch der Hazda an. Allerdings bleibt der Stamm lieber unter sich und möchte gerne indigen bleiben.