Was wäre ein Leben nur ohne Musik? Das können sich die Afrikaner wahrscheinlich überhaupt nicht vorstellen. Sie lieben ihre traditionelle Musik! Zwischen den verschiedenen Landesteilen und Stämmen, gibt es in Bezug auf die Musik teilweise Ähnlichkeiten. Dennoch gibt es in Afrika viele verschiedene Stilrichtungen, die von unterschiedlichen afrikanischen Kulturen geprägt sind. Afrikanische Musik hat einen starken Rhythmus und eine wunderbare Dynamik. Sobald man die Musik hört, möchte man sofort zu tanzen beginnen.
Traditionelle Musik in Afrika
In Schwarzafrika ist die Musik von den Ritualen und Traditionen der verschiedenen Volksstämme geprägt. Die Musik kann man bei vielen Stämmen hören wie zum Beispiel bei den Bantu, den Lele im Kasai, den Khoi Khoi in Südafrika und den Wohinda in Ostafrika. Bei allen Festen und vielen anderen Ereignissen der Stämme, hört man instrumentale Musik und den Gesang der Menschen. Die afrikanische Musik ist vom Alltag und der Lebensumstände eines jeden Volkes abhängig. Darüber hinaus wird sie von den Erlebnissen innerhalb der Gruppe und der Natur geprägt.
Kultgesänge und Tänze
Die traditionelle afrikanische Musik entstand durch den Glauben an die Magie und verschiedene Ereignisse und Vorkommnisse durch Kultgesänge und rituelle Tänze. Aus diesem Grund sind bei vielen Festen nur bestimmte Gesänge und Tänze erlaubt. Dies gilt zum Beispiel auch für Zeremonien, wie Beschneidungen, die Ernte, Geburten, Hochzeiten, die Initiation und den Anfang der Regenzeit, der für die Menschen in Afrika von besonderer Bedeutung ist. Die Afrikaner nutzen ihre Musik außerdem für die Übermittlung von Nachrichten bei Totenzeremonien an die Ahnen.
Afrikanische Musik und Religion
Die Musik Afrikas wird vom Religionskult geprägt. Eine wichtige Rolle spielt dabei der sogenannte Animismus. Viele gläubige Afrikaner glauben, dass in allen Lebewesen eine Seele wohnt. Somit auch in Pflanzen und Tieren. Durch die Musik nehmen die Menschen Kontakt mit den Seelen dieser Lebewesen auf. Die Afrikaner glauben, dass die Seelen anderer Lebewesen die menschliche Sprache nicht verstehen. Deshalb nutzen sie die Klänge der Musik und die Tänze, um mit den Seelen in Kontakt zu treten.
Bei den Tänzen kann die Seele eines Tieres in den menschlichen Körper eintreten und von ihm Besitz ergreifen. Der Geist muss dann durch spezielle Musik vertrieben werden.
Die Instrumente der afrikanischen Musik
Charakteristisch für die afrikanische Musik sind vor allem Trommeln. Mit Hilfe der Instrumente versuchen die Menschen verschiedene Geister oder Götter zu rufen. Die Instrumente können, je nach Zeremonie jedoch auch dazu dienen, um mit einem der verstorbenen Ahnen Kontakt aufzunehmen.
In der afrikanischen Musik kommen vor allem Selbstklinger wie Glocken, Rasseln und Xylophone, Fellklinger wie Idio- und Membranophoe zu denen sämtliche Trommeln zählen, Blasinstrumente wie Flöten und Hörner und Saiteninstrumente wie Lauten; Zithern und andere Musikinstrumente, die an Gitarren erinnern, zum Einsatz.
Die Bedeutung des afrikanischen Tanzes
In Afrika wird dem Tanz eine besondere Bedeutung beigemessen. Die Menschen gewinnen durch den Tanz Energie und Stärke. Gleichzeitig dienen die Tänze auch als Kommunikationsmittel und Ausdrucksform. Durch den Tanz können zum Beispiel verschiedene seelische Zustände beschrieben werden. Mit Hilfe des Tanzes werden teilweise sogar ganze Geschichten erzählt.
Für jedes Fest, jede Zeremonie und jeden Anlass gibt es spezielle Lieder und Tänze. In den Gesängen geht es meistens um Ereignisse, die innerhalb der Volksgruppe stattgefunden haben, um alte Legenden, Tiergeschichten und die Heldentaten der verstorbenen Ahnen. Die Lieder dienen außerdem oft als Lobgesang an die Geister und Götter. In Afrika wird zu allen möglichen Anlässen ein Lied gesungen. Unter anderem zur Begrüßung und zum Abschied, bei Festen, zur Streitschlichtung und vielen anderen Anlässen. Ohne Musik und Gesang geht in Afrika nichts.